Die gesellschaftliche Akzeptanz psychischer Erkrankungen ist glücklicherweise in den vergangenen Jahren gestiegen und die Behandlungs- und Betreuungsbedürftigkeit wurde von der Politik und dem Gesundheitssystem allgemein anerkannt. Jährlich werden zusätzliche Wohnheimplätze von der Regierung bewilligt; zunehmend werden ausserdem durch die bevorzugte Vergabe von Platzbewilligungen an besonders innovative oder an besondere Zielgruppen spezifizierte Angebote gefördert.
Dennoch ist das Angebot an besonders niedrigschwelligen und schwach strukturierten Wohnangeboten im gesamten Kanton Solothurn sowie insbesondere aber auch in der Sozialregion Solothurn eher gering. So fordern viele der Einrichtungen eine regelmässige Teilnahme an tagesstrukturierenden Massnahmen und Angeboten (bzw. eine mehr oder weniger strenge Einhaltung bestimmter Tagesabläufe) oder aber eine Beschäftigung in einer internen oder externen Tagesstätte.
Gerade bei der Zielgruppe der chronisch psychisch kranken Menschen können jedoch bereits solch regelmässige Anforderungen zu einer Überforderung führen. Die Folge davon sind in erster Linie Regelverstösse gegen die Hausordnung oder andere Vereinbarungen, Sanktionen bis hin zu Behandlungsabbrüchen.
An dieser Stelle grenzt sich das Angebot der WG ANDOH AG von anderen betreuten Wohnformen in der Region ab. Natürlich gehört es auch zu unseren Zielen, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sinnvolle Tages- und Wochenstruktur zu erarbeiten. Jedoch betrachten wir dies nicht als zwingende Voraussetzung für eine längerfristige Zusammenkunft. So bieten wir den Betroffenen die Möglichkeit, mit Unterstützung unserer Betreuungspersonen und der Erhaltung einer (individuell) bestmöglichen Lebensqualität weitgehend selbstbestimmt über ihren Alltag zu entscheiden. Weiterführende Informationen zu unseren Zielen finden Sie auf der nächsten Seite.